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Erfolgreiche Netzwerkarbeit Erfolgreiche Netzwerkarbeit

Teilnehmende am Modellregionenwettbewerb "Ernährungswende in der Region" bauen Netzwerke in Städten, Kommunen und Landkreisen auf. Hier die wichtigsten Faktoren einer erfolgreichen Netzwerkarbeit.

 

Ein Mann und eine Frau halten ein Schild mit der Aufschrift "Ernährungswende in der Region - Modellregionenwettbewerb"
Bild: BMEL

Vernetzungsstrukturen in Städten und Regionen zu schaffen, ist ein zentrales Element des Modellregionenwettbewerbs und Voraussetzung dafür, dass Projekte gefördert werden. Das ist unabhängig davon, ob es sich um ein alleiniges Projekt einer Gebietskörperschaft handelt oder um ein Verbundprojekt mit mehreren Partnerinnen und Partnern. Wenn es um den Auf- und Ausbau von Netzwerken geht, spielen Kontakte, aber auch der persönliche Umgang der Partnerinnen und Partner untereinander, eine große Rolle.

Erfolgsfaktoren beim Auf- und Ausbau von Netzwerken

1. Identifizieren und Einbinden relevanter Akteurinnen und Akteure

Wer Partnerinnen und Partner für ein Netzwerk gewinnen möchte, sollte ein Gesamtbild des Vorhabens kommunizieren. Darüber hinaus ist es für potenzielle Mitstreiterinnen und Mitstreiter wichtig zu wissen, wer ebenfalls am Netzwerk beteiligt ist und welcher Gestaltungsspielraum für die Konkretisierung der Ziele und Aufgaben des Netzwerks möglich ist.

Alle Partnerinnen und Partner im Netzwerk sollten einen spezifischen Teil zum Gelingen des Vorhabens beitragen können. Deshalb sollten bei den Vorhaben des Modellregionenwettbewerbs schon frühbeispielsweise neben Fachleuten etwa aus der Außer-Haus-Verpflegung oder der Bio-Landwirtschaft auch mit Kommunikationstalente mit ins Boot geholt werden.

Ausgangspunkt eines jeden Vorhabens soll eine Analyse der Ist-Situation sein. Denkbar wäre in diesem Zusammenhang eine Umfrage in der Bevölkerung bezüglich ihrer Wünsche oder ein Forum für Bürgerinnen und Bürger, um einen ersten Eindruck im Sinne einer Bedarfsanalyse zu erhalten. Auch überregional sollten sich die Initiatorinnen und Initiatoren kundig machen, um mit konkreten Beispielen und Vorschlägen das abstrakte Gebilde „Ernährungswende“ greifbar zu machen.

Auf diese Weise finden sich Unterstützerinnen und Unterstützer für die Idee und werden damit entweder Teil des Netzwerks oder tragen auf andere Weise dazu bei, dass sich die Ideen verbreiten.

2. Aufbau von Strukturen und Rollenverteilung in Absprache mit allen Beteiligten

Auf das lose Bündnis mit dem Ziel, Modellregion für die Ernährungswende zu werden, folgt nach dem Zusammenschluss mit allen Akteurinnen und Akteuren die Kleinarbeit. Jedes Netzwerk benötigt eine Struktur, in der den aus den Zielen abgeleiteten Maßnahmen konkrete Personen zugeordnet sind.

Je größer und komplexer ein Netzwerk ist, desto wichtiger ist es, den beteiligten Akteurinnen und Akteuren spezifische Rollen je nach ihren Aufgaben zuzuweisen.

  • Initiatorinnen oder Initiatoren
    Die Gründerinnen und Gründer eines Netzwerks übernehmen meist auch die Erstkommunikation für mögliche Partnerschaften. Im weiteren Verlauf liegt ihre Funktion oft in der Koordination bzw. dem Netzwerk-Management.
  • Koordinierungsstelle
    Die Aufgabe der Koordinierungsstelle besteht darin, das Netzwerk bei Verbundprojekten zu organisieren. Häufig übernehmen die Gründerinnen und Gründer diese Rolle. Den Beteiligten der Koordinierungsstelle obliegt es, Aufgaben und Kompetenzen klar zu definieren und dafür zu sorgen, dass Akteurinnen und Akteure sich in der Arbeit des Netzwerks gut integriert und informiert fühlen („Wir“-Gefühl).
  • Arbeitsgruppen
    Sind verantwortlich für die inhaltliche Arbeit, d. h. sie bearbeiten spezielle Themen des Netzwerks nach fachlichen Kriterien und berichten dem Gesamtnetzwerk. Sie kommunizieren öffentlich nur in Abstimmung mit der Steuerungsgruppe.
  • Weitere Unterstützerinnen und Unterstützer
    Wer sich engagieren möchte, ohne sich in einem festen Arbeitsgebiet oder einer Arbeitsgruppe einzubringen, sollte regelmäßig über Beschlüsse und Aktivitäten informiert werden.
3. Mögliche Herausforderungen nicht ausblenden

Mögliche Konkurrenzsituationen etwa in Bezug auf Kunden oder persönlichen Befindlichkeiten sollten gleich zu Beginn klar ausgesprochen und gemeinsam gelöst werden.

Zu beachten ist auch, dass alle Beteiligten eine realistische Vorstellung darüber haben, welche zeitlichen und personellen Ressourcen sie in das gemeinsame Vorhaben einbringen können. Offenheit und Verantwortungsbewusstsein sind wichtig, eine gerechte Arbeitsteilung und eventuelle Vertretungslösungen erleichtern das Miteinander.

4. Regelmäßige Treffen halten das Netzwerk zusammen

In den Modellregionen sollte der Dialog untereinander an oberster Stelle stehen. Neben der gemeinsam entwickelten Struktur sind in regelmäßigen Abständen Netzwerktreffen sinnvoll, in denen sich die handelnden Akteurinnen und Akteure austauschen und ihre Aktivitäten darlegen. Damit bleibt das Netzwerk lebendig.

5. Gemeinsame Ziele und geeignete Maßnahmen festlegen

Im Folgenden müssen die übergeordneten Ziele, die in der Bekanntmachung formuliert sind, in konkrete Unterziele gegliedert werden. Es muss schon aus der Skizze klar ersichtlich sein, wie die Projekte auf die Ziele einzahlen sollen.

Aus den Zielen werden konkrete Maßnahmen entwickelt, für deren Umsetzung jeweils einzelne Personen benannt werden. Die Koordinationsstelle bündelt gemeinsam mit Sprecherinnen und Sprechern der Arbeitsgruppen die Aktivitäten in den einzelnen Bereichen.

6. Transparenz und Kommunikation nach innen und außen

Gegenseitiges Vertrauen und regelmäßige Informationen bei der internen Kommunikation aller Mitglieder eines Netzwerks sind wichtige Erfolgsfaktoren. Ohne sie fällt ein Netzwerk trotz anfänglicher Euphorie schnell auseinander.

Über die Wahl geeigneter Kommunikationsmittel innerhalb des Netzwerks entscheiden alle Partnerinnen und Partner gemeinsam. Verzichtet werden sollte jedoch auf keinen Fall auf persönliche Treffen. Gerade im Regionalen sind die Wege kurz, sodass Interessierte zum persönlichen Austausch zusammenkommen können.

Eine gelungene Außendarstellung kann für Akteurinnen und Akteure motivierend wirken, weil auf diese Weise ihre Arbeit besser sichtbar wird. Denkbar sind z. B. die regelmäßige Einbindung der regionalen Presse, die Information von interessierten Kreisen über Newsletter oder soziale Medien oder eine gut gestaltete Webseite.

Die Kommunikation eines Netzwerks nach außen folgt den üblichen Regeln der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Pressemitteilungen und jede Aktion, mit der sich das Netzwerk an die Öffentlichkeit wendet, müssen unter den Beteiligten abgestimmt sein. Es empfiehl sich, dass die Koordinierungsstelle die Außenkommunikation übernimmt.

Links

Friedrich-Ebert-Stiftung: Netzwerke erfolgreich gestalten

Bundesministerium für Gesundheit (BMG): Wie gründe ich ein regionales Netzwerk? (Dargestellt am Beispiel von Demenznetzwerken)

IN FORM Leitfaden „Kommunikation“, Kapitel Kommunikation mit Partnern -> Netzwerkarbeit